Aktuelles » Missbrauch: Mutter über Urteil entsetzt

Feldkirch - Nach dreieinhalb Stunden Verhandlungsdauer wurde am Montag jener 46- jährige Bludenzer freigesprochen, dem die Staatsanwaltschaft vorgeworfen hatte, sich an einem kleinen Mädchen in Bludenz vergangen zu haben. 53 Kommentare
Die Emotionen nach diesem Prozess waren abzusehen.
„Es ist eine Schweinerei“
Im Gang sitzen Verwandte des Beschuldigten, im Saal die Mutter jenes achtjährigen Mädchens, das vom Angeklagten im Juni 2007 in dessen Wohnung gelockt worden war. „Das ist eine bodenlose Frechheit“, ist sie vom Urteil enttäuscht und weint. Wenig später bricht die Frau zusammen, der Notarzt muss kommen. „Der Angeklagte wurde bereits 1992 erstmals wegen eines Sexualdeliktes verurteilt. 1999 zu 20 Monaten Haft“, hatte Staatsanwalt Manfred Melchhammer eingangs erzählt. Nun gab ein Bub an, der Mann habe ihn vor fünf Jahren ebenfalls zu Doktorspielen überreden wollen. Zuletzt war es der Vorfall im vergangenen Sommer, der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Arbeiter lenkte. Ihm wurde vorgeworfen, sich an einer Volksschülerin vergangen zu haben. Fest steht, dass er die Achtjährige im Sommer mit sich in die Wohnung nahm, ihr dort die Überhose auszog und das T- Shirt hochschob. Die Unterhose behielt das Kind an. Auch, dass der Mann den Hosengummi wegzog und dem Kind in die Unterhose schaute, ist erwiesen. Was darüber hinausgeht, ist jedoch nicht sicher. „Möglich ist, dass das Kind durch die Fragen in seiner Fantasie angeregt wurde und somit unbewusst beeinflusst wurde“, stellt die Richterin klar, dass die Kleine sicherlich nicht absichtlich log, als sie in ihren Einvernahmen widersprüchliche Aussagen machte. Erstmals getätigte Aussagen schwächte sie später ab und auch das gerichtsmedizinische Gutachten konnte nicht bestätigen, was das Kind zu Beginn angegeben hatte. „Es ist eine nicht zu tolerierende Schweinerei, doch es stellt keinen strafrechtlich relevanten Sachverhalt dar“, so die Richterin.
Quelle: http://www.vol.at