KOMPROMISLOS

Justizpanne? Gericht lässt Kinderschänder trotz Fluchtgefahr frei

#1 von gabfalk , 06.11.2010 16:49

Düsseldorf (carechild) - Der als gefährlich geltende, mutmassliche Kinderschänder von Viersen (58) wurde aus der Untersuchungshaft in Mönchengladbach entlassen, weil die Staatsanwaltschaft zu langsam arbeitete.

Es klingt wie ein schlechter Scherz. Der mutmassliche Wiederholungstäter soll zwei zehn- und elfjährige Mädchen sexuell missbraucht haben und sass dafür 9 Monate in Untersuchungshaft. Ein, laut Gutachten, gefährlicher Kinderschänder, bei dem sogar Fluchtgefahr attestiert wurde. Das Oberlandesgericht Düsseldorf entliess den Kinderschänder aus der Untersuchungshaft weil die Justiz sich angeblich zu viel Zeit liess. Dabei wurde bereits Anklage gegen den Mann erhoben, der Prozessbeginn sollte Anfang August sein.

Die Freilassung kam dabei für die Behörde wohl eher überraschend. Denn bei einem Haftprüfungstermin vor 3 Monaten sah das Gericht noch keinen Anlass an der Geschwindigkeit der Staatsanwaltschaft etwas auszusetzen. Dabei gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ein Gutachten über den mutmasslichen Kinderschänder.

Bei seiner Entlassung wurde der Mann bereits von der Polizei in Empfang genommen. Diese hat umfangreiche Massnahmen zum Schutz der Opfer ergriffen und deren Umfeld umfassend informiert. Welche Massnahmen das im einzelnen sind, wollte die Polizei aus taktischen Gründen nicht bekannt geben.

NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) zeigte sich bestürzt und sprach von einem schier unerträglichen Ergebnis, das sie sehr betroffen gemacht hat. Sie kündigte eine Untersuchung der Vorgänge bei der Staatsanwaltschaft an.

Der Düsseldorfer Generalstaatsanwalt Gregor Steinforth hatte keinerlei Hinweise auf eine Überlastung der Staatsanwaltschaft. "Aber selbst eine Überlastung wäre keine Rechtfertigung dafür, daß ein Häftling freikommt", so Steinforth.

Die SPD Fraktion im Düsseldorfer Landtag hat angekündigt den Fall vor den Rechtsausschuss zu bringen und nannte die Justizministerin eine "Pannenministerin, deren Serie nicht abreisst". Die SPD machte die Personalknappheit für die Panne verantwortlich, für die die Ministerin die Schuld trage.

Ob es sich dabei tatsächlich um eine Justizpanne bei der Staatsanwaltschaft handelt oder um eine fürchterliche Fehlentscheidung des Oberlandesgerichts steht indes noch nicht fest.


Update 09.10.2009

Günter B. wurde heute zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren mit anschliessender Sicherungsverwahrung verurteilt.
Quelle: carechild

Leserreaktionen:
umfeld informiert?
geschrieben von Nachbarin, 03.07.2009
Ich wohne mit meinem Kind in dem Haus, wo der feine Herr wohnt-uns wurde nichts mitgeteilt. >:( Gut, hier fährt jetzt viel häufiger die Polizei Streife, aber das bringt innerhalb des Hauses nicht wirklich etwas. Bisher ist er mir auch noch nicht wieder über den Weg gelaufen und ich kann nur hoffen, dass es so bleibt.

Kinderschänder Viersen
geschrieben von Opfervater, 19.07.2009
Da wir selber betroffen sind und unsere Tochter eines der Opfer ist, kann ich nur sagen gebt mir mal 10 Minuten mit der Sau.
Das spart dem Steuerzahler viele Kosten.
Schaut mal unter Raider66 als was sich das Schwein alles ausgegeben hat.
Sollte er mir über den Weg laufen, soll er anfangen zu beten das die Polizei Ihn wirklich bewacht.
Ich richte und vollstrecke in einem.


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gabfalk
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Registriert am: 28.10.2010


   

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